Freitag, 5. März 1984 - sorry - 2010
Während auf dem Paulaner-Schörghuber-Nockherberg das langjährige Stoiber-Double aufgefordert wurde, seinen Rücktritt zu erklären, digitalisierte ich auf dem Weg zur Underground-Bahn einen leeren Polizeiwagen, indem sich das Haus Prinzregentenplatz Nr. 16 spiegelte. In der ehemaligen Privatwohnung Adolf Hitler' ist die Münchner Polizeiinspektion 22 untergebracht, die im Nobelviertel Bogenhausen für Recht und Ordnung sorgt. Während ich das Leica-Objektiv auf die von meinen Steuergeldern finanzierte Staatskarosse richtete, kam ein PI-22-Beamter um die Ecke und wollte wissen was ich fotografiert hätte. "Deaf ma koine Buidl von am Polizeiauto' macha", antwortete ich mit einer Gegenfrage und zeigte ihm auf dem Display das Foto mit dem Polizeiwagen, in dem sich das ehemalige Hitlerhaus im Fahrerseitenfenster spiegelt. ich Daraufhin erklärte mir der Uniformierte auf, dass sich in einem Polizeifahrzeug Dinge befinden könnten, die nicht für die Öffentlichkeit bestimmt wären. "Wie bitte? - Ich arbeite auch beim Freistaat, aber bei uns werden vertrauliche Dinge nicht im Dienstwagen aufbewahrt." Das Argument saß unterhalb der Schusslinie, doch der übereifrige Ordnungshüter, gab sich noch nicht geschlagen und gab mir zu verstehen, dass auf dem P-Parkplatz vor der ehemaligen Führerwohnung u. a. Zivilfahrzeuge der Polizei abgestellt werden, die nicht enttarnt werden dürften. In diesem Augenblick konnte ich mir ein zauberhaftes Lächeln im HDTV-Breitwandformat (Seitenverhältnis 16:9 = 1,7777 usw.) nicht verkneifen, da ich weder Dienstausweis noch Autokennzeichen benötige, um einen Nichtzivilpolizisten von einem Zivilpolizisten unterscheiden zu können. Wer mehr über das Undercover-Polizeirevier 22 wissen will, kann die Focus-Online-Reportage "Daheim bei Hitler" (7. 5. 2007) von Tim Pröse lesen.
http://www.focus.de/panorama/reportage/reportage-daheim-bei-hitler_aid_224580.html
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