Samstag, 26. Juni 2010

FAIRPLAY




Die liberalsten (g'scheidesten) Worte zum Einzug der deutschen Fußballnationalmannschaft ins Viertelfinale stammen von Ilse (München im Fußballrausch). Zu meiner "Schande" muss ich als erfolgsverwöhnte FCB-Sympathisantin gestehen, dass mich das Wembley-Tor (ich sag' immer Wimbledon) von 1966 vierundvierzig Jahre lang "verfolgte". Jetzt sind wir quitt, obwohl der damalige Linienrichter nicht ganz so blind wie jener Spielverderber aus Uruguay, der den englischen Ausgleich vor der Halbzeitpause vermasselte. Fairness halber hätte die deutsche Defensive den Schiedsrichter auf den Fehler aufmerksam machen müssen, aber wer ist bei einem Turnier, bei dem's um es um viel Kohle geht, schon korrekt? Nehmen wir mal an, Kapitän Phillip Lahm hätte die "Hosen runtergelassen" und darauf gepocht, dass das reguläre Tor anerkannt wird. Vermutlich wäre er für verrückt erklärt und in die Klappsmühle gesteckt worden. Die gute Idee von Markus von Kreuzberg, solche Fehlentscheidungen durch ein Eigentor zu korrigieren, ist in dieser Welt fast so unwahrscheinlich wie eine Mondlandung. Die WM ist eine überregionale Börse für modernen Menschenhandel. Noname Thomas Müller Marktwert schießt sich in punkto Ablösesumme in Richtung 2-stellige Millionengrenze, Superstars wie Wayne Rooney oder Cristiano Ronaldo konnten die medialen Erwartungen nicht erfüllen. Nebenbei ist Fußball ein beliebter Kampfsport, um überschüssige "Energie" (Aggression) abzubauen.
Aggression kommt aus dem Lateinischen und heißt soviel wie heranschreiten, sich nähern oder angreifen. Bei den FleischfresserInnen (z. B. Wildkatzen) gehört das Jagen zum Überlebensprogramm. "Du sollst nicht töten", lautet eines der zehn Gebote, die der Herrgott, der keinerlei Konkurrenz duldet, Thutmosis mit auf den Weg ins "Gelobte Land" gab. Der moderne Jäger + Sammler umgeht das Gebot, indem sie/er das blutige Steak beim Metzger holt oder Berufssoldat wird. Frauen "verarbeiten" den unterdrückten Jagdtrieb, indem sie z, B. für ein Paar Füße dutzende Lederschuhe kaufen. Um den Mode-Verlockungen widerstehen zu können (es gibt Dinge, bei denen ich schwach werde) trage ich Übergewicht und "jage" Fotomotive, Schnäppchen oder Denkfallen um meine "Kaufsucht" (Sammelleidenschaft/Beutetrieb) zu befriedigen.


Foto: http://de.wikipedia.org/wiki/Fu%C3%9Fball
Der deutsche Begriff "Krieg" leitet sich von kriegen (bekommen) ab. Wenn alle Wünsche in Erfüllung gehen, ist die Welt in Ordnung, doch wehe, wenn das "Traumschloss am Wörthersee (slowenisch: Vrbsko jezero) bereits in der Entwurfsphase baden geht, weil der gleichnamige Prinz nicht hält was er verspricht. In diesem Fall kann sich die Eurphorie schnell in einen Rosenkrieg verwandeln. Bedürfnisse (Appetit) werden durch die Medien (Werbung) geweckt. Wer jedoch den letzten Modeschrei überhört, lebt ungemein zufriedener wie jene, die immer am Ball bzw. auf der Jagd nach Dingen sind, die das Leben nicht wertvoller machen. Obwohl der "Trend" auch bei Fußball keine Ausnahme macht, haben sich Spielregeln und Emotionen kaum verändert. Meine Euphorie über Bälle, die im Tor des Gegners (in diesem Fall war es die englische Buhlschaft) landeten, sind in den 44 Jahren meiner aktiven Laufbahn als Fußballzuschauer bzw. FC-Bayern-Anhängerin unverändert geblieben. Wenn vor oder im gegnerischen Strafraum gezaubert wird, reißt es mich nach wie vor vom Hocker. Torjubel ist für mich eine der zahlreichen Orgasmen (Höhepunkte), die mich ans Lebensende begleiten.
Mein Fußballinteresse erwachte 1966 bei der WM in England, als Baba Anka das Ereignis zum Anlass nahm, um einen Fernseher zu kaufen. Die ganze Nachbarschaft versammelte sich zum public viewing in unserem Wohnzimmer, um Seeler, Beckenbauer, Emmerich etc. und vor allem dem jungen Reservetorwart aus unserem Dorf die Daumen zu drücken. Tja und dann kam die 101. Minute. in der Geoff Hurst (k)ein Tor erzielte, das mir ebenso unvergesslich geblieben ist, wie das legendäre Champions Endspiel in Barcelona zwischen Manchester United und Bayern München, die in der regulären Spielzeit 1:0 führten und in der Nachspielzeit binnen 120 Sekunden zwei Tore kassierten. Obwohl meine Fußballbegeisterung sich zu dem Zeitpunkt nicht mehr bis zum jugendlichen Siedepunkt erhitzte (nach der Niederlage gegen Italien bei der WM in Mexiko, boykottierte ich vier Wochen lang meine Lieblings-Eisdiele), blieben die red devils aus Manchester für mich ein "rotes Tuch". Einer, der in meiner WM-Sympathiehitparade einen der letzten Plätze einnimmt, ist Wayne Rooney, der sich beim diesjährigen Champi(gn)ons Leage (Schwammerl) Viertelfinale bei mir unbeliebt machte. Wie im richtigen Leben gibt es bei mir nicht nur die Liebe auf den ersten Blick, sondern auch das Gegenteil. Das Auswahlverfahren ist relativ einfach beantwortet: "wirkt der Mensch auf mich anziehend?" Bei Rooney muss ich passen, ebenso bei Cristiano Renaldo, Diego "Madonna" oder "Frauenschwarm" Michael Ballack.


Ehrlich gesagt hab' ich nie d'ran gedacht eine "Fußballerbraut" zu werden. In dieser Epoche träumte ich nicht grundlos von meiner eigenen Sportkarriere als Leichtathletin. Wer mich nicht von früher kennt, wird kaum vermuten, dass der bayerische Leichtathletikverband meine außergewöhnlichen Fähigkeiten im Weitsprung erkannt hatte und meiner alleinerziehenden Großmutter die Offerte machte, mir ein Sportinternat zu finanzieren. Wenn ich den Absprungbalken traf, flog ich im 12. Lebensjahr (Tarot: Prüfung) weit über 4 Meter. Mein bestes Ergebnis war 4,90 m beim Landkreissportfest, das ich 1968 wie die Bundesjugendspiele souverän gewann. Das Gefühl, im sportlichen Rampenlicht zu stehen, gefiel mir, doch die sportbegeisterte Baba Anka ließ meinen Traum wie eine Seifenblase platzen. Vier Jahre später gewann die 16jährige Ulrike Meyfahrt in München überraschend den Hochsprungwettbewerb, Heide Rosenthal wurde im Weitsprung mit 6,78 m Olympiasiegerin. Ihre Bestleistung (6,84 m) differenziert sich von meiner um 194 cm. Das ist beim Weitsprung eine Menge Holz, doch wer bedenkt, dass ich meinen Rekord ohne professionelles Training aufstellte, ahnt, dass ich mit einer gezielten Förderung, wie die Meyfahrt, zur Überfliegerin hätte werden können.
Der einzige Ballkünstler, der mein Herz erobern konnte, war ein älterer Mitschüler und "Sechziger", mit dem ich mich in der Pubertät (wegen Fußball) auf dem Schulhof prügelte. Später verloren wir uns aus den Augen. Rowdy Susi ging in die Ebersberger Realschule, meine künftige Jugendliebe machte nach dem Hauptschulabschluss eine Bäckerlehre. Als wir uns bei einem Dorfsommerfest wieder trafen, funkte es zwischen den einstigen Rivalen, da der talentierte Fußballer mittlerweile bei der Jugendmannschaft vom FCB spielte. Da ich schon einen "festen" Freund (mit Moped) hatte, übte ich mich als Libera und nahm mir schon in jungen Jahren die Freiheit gleichzeitig auf zwei Hochzeiten zu tanzen. Höhepunkt der Knutsch-Beziehung war ein Freundschaftsspiel zwischen dem SV Anzing und der Bayernjugend, bei dem mein "Held" zwei Tore schoß. Die gemeinsame "Zukunft" wurde nicht wie meine Sportkarriere von Baba Anka, sondern von der Mutter des Torjägers vereitelt, die mir die "Rote Karte" zeigte. Die sportliche Karriere ihres Sohnes verlief danach ebenso im Sand wie mein Traum von Olympia. Der einzige Promi-Fußballer für den ich mich mental gegeistern kann, ist Zinédine Zidane genannt Zizou, der beim WM-Endspiel gegen Italien etwas machte, was ich in der Situation auch getan hätte. Es gibt auch in meinem Leben eine Sch(m)erzgrenze, die niemand überschreiten sollte, da ich hinter dieser Front zum Tier (Gesetz der Furie) werde.


"Wer den Zorn oder gar den Hass einer Frau auf sich gezogen hat, der wechsle am besten Arbeitsplatz, Namen und Wohnort und baue sich woanders eine neue Existenz auf, denn auf diesen Menschen kommen für lange Zeit erste, schlafraubende, fürchterliche Schwierigkeiten zu", schrieb Angelika Aliti (www.angelikaaliti.at) in ihrem Buch "Die wilde Frau". Obwohl wir uns nicht grün sind, kann ich nicht leugnen, dass ich ohne sie nicht die wäre, was ich heute bin. Durch sie habe ich erfahren, dass es die andere Welt, die ich gefühlt habe, aber weder definieren noch orten konnte, tatsächlich gibt. Danach ging alles rasend schnell, schließlich bin ich nicht auf der Suche nach einer Meisterin, die mich in ihre Geheimgesellschaft aufnimmt, sondern nach meinem eigenen Ursprung. 
Der Umgang mit dem "Tier" ist nicht einfach, schließlich strebt jede(r) danach ein Gutmensch (Heiliger) zu sein. Alle Eigenschaften, die einen erfolgreichen Abwehrzauber (re-aktion) bewirken, werden durch die Angst etwas "Böses" zu tun, außer Kraft gesetzt. Einsicht, Vergebung, Nächstenliebe, Gnade führen ins Paradies, nicht Neid, Eifersucht, Maßlosigkeit, Unmoral, Rache, Wut, Zorn. Das Wort "paradies" heißt in der globalen Sprache soviel wie "oft sterben". Das wiederholte Sterben findet seinen Ursprung in der/die/das Samsara, das durch das Lebensrad (Schicksalsrad/Horoskop) symbolisiert wird und in sechs Daseinsbereiche unterteilt ist. Samsara bedeutet im Sanskrit beständiges Wandern. Aus menschlicher Sicht ist die beständige Wanderin unser "Lebens(t)raum", die Erde (Sanskrit: bhuh). Die "Bhuh-Frau" gleicht 5760 Jahre nach Schöpfung der patriarchalen Welt einer Irdischen, die ca. 14.400 Mal vergewaltigt wurde und 3,5 Milliarden Nachkommen begraben musste. Soviele Kriege und Kriegsopfer sind laut wikipedia historisch überliefert, unabhängig von Rosenkriegen, Erbstreitigkeiten, Nachbarschaftskonflikten, Mobbing, Revolutionen usw.
"Krieg ist der Vater aller Dinge und der König aller. Die einen macht er zu Göttern, die andern zu Menschen, die einen zu Sklaven, die andern zu Freien", sagte einst "der" griechische Philosophin Herakleia von Ephesos (Artemis lässt grüßen), die von ihren männlichen Kollegen wie Sokrates, Pythagoras usw. nicht "verstanden" wurde. An dieser Stelle kann frau sich fragen, wer die Sklaven sind - die Götter (in diesem Fall waren es die olympischen) oder die Menschen. Im Sanskrit heißen die Götter Devas wie Diva oder König David, an dessen Stammbaum die ungöttliche Gottesmutter Maria hängt. Die verwandelt sich im Fernost in Mara, Herr der Finsternis, "der" als Jungfrau Maria (Schwarze Madonna Kali) den Messias (Jesus) gebar. So gesehen ist der Mythos stimmig, da göttliche Stellvertreter wie Papst Benedikt, den Untermenschen das Leben zur Hölle machen. Mara ist mit Yama (Yemaya = afrikanische Vollmondgöttin) identisch, der "Herrin" über den Tod. In der aufschlussreichen barbarischen (arabischen) Sprache ist "jama" die Mama, die u. a. den jammernden Buben, der von der Haußmann Susi auf dem Schulweg vermöbelt wurde, tröstete. Ich habe mich als Kind nie grundlos geprügelt, sondern  den Helden demonstriert wie das ist, wenn man(n) selbst zum Opfer wird. Den Freibrief bekam ich von unserem Hausarzt, der mir beibrachte, dass es keine Schande sei, wenn ein kräftiges Mädchen wie ich, die lieber mit Jungs als mit Puppen spielte, sich auch körperlich zur Wehr setzen würde. "Provoziere keine Gewalt, aber wenn dich einer angreift, hau' zurück", lautet das Rezept, mit dem diejenigen, die meine Grenze überschreiten, schlechte Erfahrung gemacht haben. Dank dieser "Stärke" (Tarot: XI - Kraft/Lebenslust) kann ich mir den eigenen Lebensraum bzw. meinen Stall (Höhle) so gestalten, wie's mir passt. MitbewohnerInnen sind willkommen, solange sie mich in meinem autonomen (autistisch/intimen) Bereich nicht bevormunden (vergewaltigen) wollen. Autonomie (Selbstbestimmung) kann frau sich nicht erheiraten oder im Lotto gewinnen. "Aktion ist gleich Reaktion" heißt das einzigartige Naturgesetz, das mir in Fleisch und Blut übergegangen ist. Wer auf's eigene Fundament (arabisch: qaida) "verzichtet", muss sich nicht wundern, wenn das Traumschloss in der Wallstreet (Finanz-Klagemauer) eines Tages zusammenkracht.

http://de.wikipedia.org/wiki/Monopoly
Autonomie ist im Patriarchat ein Tabu. Man(n) wartet lieber bis die/der andere die Dreckarbeit erledigt hat, um danach mit der (Zins)Keule (Waffengesetz des Stärkeren) sein "Besitzurkunde" in Anspruch zu nehmen. Solange die "Eroberung" spielerisch erfolgt, ist die Monopoly-Welt noch in Ordnung, doch wenn aus dem Spiel Ernst (Wirklichkeit) wird, gibt es nur noch Verlierer bzw. Opfer (siehe Nahostkonflikt). Ausgelöst wird der Konflikt durch den Mangel an Ausgewogenheit (Gleichgewicht, Gerechtigkeit). Unrecht schafft Unfrieden, Zorn, Hass, Rebellion. Krieg ist der Patriarch aller sinnlosen Dinge, die so überflüssig sind, wie ein hässlicher WM-Goldpokal, der den "heiligen" Gral symbolisiert. Um die güldene Leihgabe (4,9 Kilo 18-karätiges Gold) kämpfen nach dem Achtelfinale 8 von 32 Mannschaften, die nach Südafrika in der Hoffnung kamen, Weltmeister zu werden. Heute spielen Brasilien und Holland sowie Ghana und Uruguay um den Einzug ins Halbfinale. Um 16:00 Uhr bin ich als multikulturelle FCB-Anhängerin für Arjen (Arid) Robben und Lucio, der in seiner Laufbahn für die "Roten" unzählige Tore verhinderte und 22 Treffer erzielte. Ab 20:30 (MEZ) drücke ich Ghana die Daumen, da ich den Afrikanern bei der WM im eigenen Land den Titel von Herzen gönne.
Wer auf den Link FIFA WM-Pokal k(l)ickt bekommt einen Überblick, wer den Gral in der 80jährigen WM-Historie gewinnen durfte: Brasilien, Uruguay, Italien, BR-Deutschland. Nach dem dritten Gewinn der WM (1970) durften die Brasilianer, die mit Pelé zauberten, die vergoldete Nike aus Sterlingsilber behalten. Der vom italienischen Bildhauer Silvio Gazzaniga entworfene phallusartige Nachfolger, erhielt seine Feuertaufe im Münchner Olympiastadion, wo Baba Anka beim Endspiel auf der Ehrentribüne saß, um den Sepp, den Franz und den Müller Gerd ins Finale zu hexen. Ein Jahr später erweiterte sich die Liste der Weltmeister mit den Argentiniern, die Titelverteidiger "...schland" mit 3:2 besiegten. Bis auf Neuzugang "Zizou-Frankreich" wiederholte sich das Spielglück der Brasilianer, Deutschen und Italiener, die 2010 nicht nur politisch unter der Gürtellinie gelandet sind. Um Afrikaner und Asiaten macht die kopflose Nike einen Bogen, der dem gleichnamigen Sportartikelhersteller einen Milliardenumsatz garantiert. Aber wer weiß - vieleicht wird in diesem Jahr der Bann gebrochen. Uruguay ist nicht unbesiegbar und wenn die "Wlldfrauen" den schwarzen Ahngeistern den Durchblick ermöglichen, können die "Stars" einpacken. Die Spielregeln sind denkbar einfach: Nicht auf den Märchenprinz warten, sondern über den eigenen Schatten springen und von allein aus dem Dornröschenschlaf erwachen. Keine Angst liebe Prinzessinnen, es gibt weder Abseits, Freistoß noch Foulelfmeter, sondern das zauberhafte Gefühl, wieder autonom (frei) zu sein.

FUSSBALL





DEUTSCHLAND - GHANA - kein Verlierer - yesss. Mit Inge Donara und Basarido für 6 Euro pro Nase (inklusive 1 Getränk) im Block "X" Public-Viewing gefeiert. Die Deutschland-Ratsch'n von Rossmann gab bei der manuellen Umdrehung gegen den Uhrzeigersinn den Geist auf, die "Voodoo-zela" überlebte ein Kampfspiel, das mich 40 Jahre nach Beginn meiner persönlichen Fußballkarriere nur noch äußerlich tangiert. 1966 bei der legendären WM in England "erkrankte" ich an Fußballfieber. Der Erreger hieß FCB-Sepp-Meier, der eine schöne Maid in unserem Dorf geheiratet und sich in Yan Tsing (Anzing) niedergelassen hatte. Die Agnes hatte wiederum eine Freundin deren Vater meiner fußballnarrischen Großmutter gelegentlich bei der Gartenarbeit (Grundstück ca. 6000 m²) half. So kam es, dass wir bei jedem bayerischen Heimspiel zu viert nach München brausten, um Beckenbauer, Meier, Müller, Schwarzenbeck usw. die Daumen zu drücken. Der Eintritt war umsonst, da uns die Torwartlegende bei jedem Spiel freien Eintritt gewährte. Die schönste Zeit erlebten wir im "Sechziger". Das erste Spiel im nagelneuen Olympiastadion war "BRD - Russland", das die "unsrigen" mit 4:1 gewonnen haben. Vom Eröffnungsspiel selbst habe ich wenig gesehen, da ich als angehende "Architektin" (im September 1972 begann ich mit meiner Ausbildung zur Bauzeichnerin, um später auf dem zweiten Bildungsweg Architektur zu studieren) das utopische Stadion anhimmelte. Damals stand ich in der Südkurve, später hatten wir in der "Nordkurve" unseren Stammplatz. Anlässlich des WM-Endspiels "Deutschland-Holland" (1974) saß Baba Anka auf der Ehrentribüne. Der Meier Sepp hatte der Haußmannin eine Freikarte geschenkt. Die Rechnung ging auf - Glücksbringerin Anka wurde Weltmeisterin.
Nach dem Hooligan-Finale des Europapokals der Landesmeister im Prinzenparkstadion beendete ich meine aktive "Zuschauerlaufbahn" und sah mir die Spiele fortan nur noch im Fernsehen an. Die Weltmeisterschaft 1990 erlebte ich ohne die Familie. Wenige Tage nach der euphorischen Siegesfeier auf der Leopoldstraße stieg ich in den Nachtzug München - Athen. Mein damaliger griechischer Herzensbrecher - Argonaut Jorgos - interessierte sich nicht für Fußball. Als mein "Verlobter" mir in seiner Heimat einen Maulkorb verpassen wollte, mutierte ich zur Schiedsrichterin und zeigte ihm nach einem groben Foul die Rote Karte. Ein Jahr später starb Baba Anka in einem Pflegeheim in der Grünwalder Straße an den Folgen eines Gehirnschlages, der sie nicht bei einem Fußballfinale. sondern am 17. Geburtstag ihrer Urenkelin ereilte. Am 7. Februar wurde sie mit dem SanKa ins Neuperlacher Krankenhaus gebracht, zwei Monate später, auf den Tag genau (7. April) beendete sie ein eigenmächtiges Frauenleben, das Zündstoff für einen Bestseller beinhaltet. Damals "glaubte" ich weder an "Geister" noch an die KK (Katholische Kirche) - zahle seit dem 21. Lebensjahr keine Kirchensteuer - heutzutage gehören "djinns" zum Alltag.

Lange Zeit war Fußball kein Thema, doch am 19. Todestag des Ahndl gewannen die "Roten" das Viertelfinale in der UEFA Champions Leage. Ich muss zugeben, dass ich nach dem 3:0 für Manchester nicht mehr an ein Wunder glaubte, doch dann schoss Ivica Olić (*14. 9. 1979) kurz vor der Halbzeitpause den Anschlusstreffer. In dem Augenblick ahnte ich, dass Baba Anka im Spiel war, die einen Tag nach ihrem Landsmann den deutschen Geburtstag (*15. 9. 1913) feiert (laut serbischer Geburtsurkunde kam sie am 10. September 1913 zur Welt). Noch spannender finde ich im Rückblick die Tatsache, dass der muslimische "Bauarbeiter" Franck Ribéry (*7. April 1883) beim Fußballwunder von Manchester seinen 27igsten Geburtstag feierte. Heute kommt es zum Klassiker gegen England; wir werden uns das "Endspiel" wieder im Münchner Olympia-Stadion ansehen. In einem Stadion habe ich den FCB oder die deutsche Nationalelf nie verlieren sehen. Bin gespannt ob sich das "Gesetz der Serie" fortsetzt.

Montag, 21. Juni 2010

DAS AHNDL


Nach der Katastrophe (1:0 Niederlage gegen Serbien/Restjugoslawien) ging ich mit Inge Donara ins Ringelnatz zum Abendmahl (es war nicht das letzte...) und anschließend vergeblich zum Eisessen ins geschlossene BARTU - nein meine Damen, hier gibt's keine Schuhe sondern ausgesprochenes köstliches, figurbetonendes Gelati - bevor wir im TamS das futuristische Wilderdrama "dahoam is nimmer dahoam" von Maria Peschek erlebten. Wie so oft kam ich wie die Jungfrau zum Kind, jedenfalls kannte ich die AkteurInnen überhaupt nicht und das romantische Theater am Sozialamt im einstigen Schwabinger Brausebad nur von außen. Tja und plötzlich waren wir mittendrin, jedenfalls endete die Brausebadbühne nicht im Orchestergraben sondern eine Reihe hinter uns, wo eine Volkshochschulprofessorin aus Tutzing (oder Starnberg) in der Halbzeitpause für eine Slepstick-Einlage sorgte.
Ursprünglich wollte wir am Mittwoch gehen, aber dann wurden Inge Donara und Nadine Salomon (Konfektionsgröße 36-38) gleichzeitig krank, so dass Maria Peschek die Rolle der Prinzessin übernehmen musste. Die trug - und das fand ich besonders schamanisch - keine Krone, sondern eine knochenbleiche Haube mit Rehkrickerl (Lady Diana lässt grüßen). Die Geburt der Vorstellung, die sich von Anfang Mai bis gestern von Mittwoch bis Samstag wiederholte, erfolgte durch einen österreichischen Kaiserschnitt. Mit frisch gewetztem Messer schlitze die männliche Hauptrolle (Mutter/Wilderer Girgl) den ZuschauerInnen nicht die Kehle sondern einen Plastiksack auf, der die Kostümierung (Kleiderspende/Almosen) enthielt. Viel war den Heimatlosen im düsteren Brausebad, die sich nur lückenhaft erinnern konnten, wer sie waren und woher sie kamen, nicht geblieben, selbst das Rosenkranzbeten hatten sie verlernt. Nix war nach dem Urknall mehr so, wie's einmal war; London driftete nach Hamburg und der Zwick-Badeort Füssing wurde zu dem was es schon immer war, eine Insel der glückseligen Amigos, die nicht nur in Bayern die Narrenfreiheit haben. Die Superreichen, die mit sich selbst nichts anzufangen wissen und aus frustrierter Langweile die Apokalypse realisierten, residieren nach dem großen Rumser auf grünen Golfplätzen, die im Vorfeld aus einem Burda-Modeheft (Bambi Maria Furtwängler) entnommen und von der Bühnenbildnerin (Schöpferin) auf eine imaginäre Weltkarte fixiert worden sind.

Eine tragende Rolle spielt das Ahndl (Österreich: Erbverwandte/Großmutter), die seit ihrem Tod im Kasten (Sarg/Schrank) aufbewahrt wird. Die Erblasserin riecht nicht mehr gut, die seifige Haut hängt in Fetzen herab, trotzdem (bzw. aus diesem Grund) verlangt sie täglich nach Schnaps, den sich der Flaschengeist mit den ErbInnen, die nichts mehr zu verlieren haben, teilen muss. Die mütterliche Doppelrolle (Mutter/Wilderersohn Girgl) verkörpert scharfsinnigerweise ein Mannsbild namens Christian Buse, der mich, wenn er mit dem Teppichklopfer auf den einfältigen Buben eindrosch, intuitiv an Mutter Anka erinnerte. Zwischendrin hatte die Alleinerziehende lichte Momente und analysierte ihre Gewaltbereitschaft, die laut Maria Peschek, nicht von Innen (vom Herzen) sondern von Außen kommt. Tatsächlich spülte mein tablettensüchtiges Ahndl die Psychopharmaka, welche sie in den Wechseljahren von ihrem Hausarzt verschrieben bekam, mit einem hochprozentigen Stamperl hinunter, das sie u. a. mit selbst eingekochten Hollersaft mischte. Mit der Lichterscheinung "Auf diese Fläche wird nichts projiziert", ging es nach dem Untergang der D-Mannschaft mit 5:0 in die Halbzeitpause, die von vielen ZuschauerInnen (es waren mehr Frauen wie Männer) genutzt wurde, um die Nikotinsucht zu befriedigen oder die Eindrücke auf der Toilette zu verdauen. Inge Donara und ich blieben auf unserer Reservebank (Platznummer 25/24) nach dem Motto sitzen: "Mei wenn's im Irrenhaus a Internet gibt, geh' i freiwillig nach Gab'asee". Das Klinikum Gabersee (Gardasee) heißt seit 1. Januar 2007 offiziell Inn-Salzach-Klinikum. Wie's der innenpolitische "Stoiber-Zufall" will, änderte auch mein Pflegeheim Anfang 2007 Namen und Adresse. Die Zwangshochzeit fand an einem Tag statt, an dem sich der Gehirnschlag von meinem Ahndl zum 16ten Mal jährte. Der war am 17. Wiegenfest der Urenkelin (7. 2. 74) ein Licht aufgegangen: nicht von der widerspenstigen Wilderin, die sich weder kaufen noch zähmen ließ, drohte Lebensgefahr, sondern von den Kaiserjägern, die bis heute vom 1000jährigen Habsburgerreichs träumen: Seit der Wahl Albrechts II. anno 18. März 1438 stellten die Habsburger bis auf eine 3jährige Ausnahme sämtliche Kaiser des Heiligen Römischen Reiches bis zu dessen Ende im napoleonischen Zeitalter (1806). Das Kaiserthum Oesterreich wurde am 11. August 1804 von Erzherzog Franz von ÖsterreichErbmonarchie gegründet, der als letzter Kaiser (Cäsar) des HRR in die Kirchengeschichte einging. Nach dem Untergang führte Franz II. die H-Feudalherrschaft als Franz I., Kaiser von Österreich fort. Am 11. November 1918 entließ der letzte amtierende H-Kaiser seine Regierung und verzichtete auf Anraten des deutschösterreichischen Staatsrates auf jegliche Beteiligung an den Staatsgeschäften. Am folgenden Tag rief die Nationalversammlung die Republik aus. Im März 1919 verließ Ex-Kaiser Karl I. Deutschösterreich, im April wurden das Habsburgergesetz aufgelöst und das Adelsaufhebungsgesetz beschlossen. Am 12. März 1938 vollzog der Führer mit dem Unternehmen Otto (wie Otto von Habsburg) den deutschen Anschluss ans Habsburger Reich. Am 11. Oktober 2008 flog der berauschte Haider Girgl auf dem Heimweg ins Bärental aus der Kurve. Seit dem Rumser ist's bei der BayernLB niet mehr so wia's amoi war...



Nach der Halbzeitpause setzte sich das irrationale Wildererdrama im Bergwald nicht nur musikalisch fort: Ein stolzer Schütz in seinen schönsten Jahren, er wurde weggeputzt von dieser Erd. Man fand ihn erst am neunten Tage bei Tegernsee am Peißenberg. Am 6. Nov. 1877 (Luisa Francia' Göttinnenkalender: Baba Yaga) wurde der 29jährige Wildschütz Jennerwein laut Gerichtsakten von seinem Ex-Freund, dem Jäger Johann Pföderl, auf einer Waldlichtung am Peißenberg hinterrücks erschossen. Wäre der Girgl nit daschoß'n woarn, häd' den 90jährigen vielleicht beim Anschluss ans Habsburger Reich d'a Schlog d'roffa. Bayerische Wildschütz'n haben die Sendlinger Mordweihnacht nicht vergessen, bei der ein Anzinger Postmeister namens Hierner eine zwielichtige Rolle spielte. Wer weiß - vielleicht gehört der Jennerwein wie mein Ahndl zu jenen WiedergängerInnen, die solange umgehen bzw. koa Ruha geb'n, bis sie erlöst sind. Im Schwabinger Brausebad gab's für den Girgl, der das Spiel der Großkopferten vor dem großen Rumser durchblickte, kein Happyend wie bei der schwedischen Thronfolgerin, deren märchenhafte Geschichte bei den olympischen Sommerspielen in München begann. Für Silvia Renate Sommerlath jährte sich bei der Trauung ihrer Tochter der eigene Hochzeitstag (19. Juni 1976) zum 34igsten Mal. Spannend ist, dass der bürgerliche Schwiegervater des Schwedenkönigs, Walter Sommerlath, bis 1957 in Brasilien ein Stahlwerk dirigierte. Ob dort Stahlträger, Ölfässer oder Waffen hergestellt wurden, kann ich nicht sagen, ich weiß nur aus den Schlagzeilen, die meinen montäglichen Arbeitsweg flankierten, dass am Tam's-Abend eine betrunkene 44jährige Autofahrerin in Gießing mit voller Wucht ein Stahlgeländer rammte, so dass sich der eiserne Obergurt durch Motorhaube, Wageninnenraum und Heckscheibe bohrte. Die gebürtige Bulgarin muss einen stocknüchternen Schutzengel gehabt haben, da sie beim Horrorunfall nicht wie ein Grillhendl aufgespießt, sondern nur leicht verletzt wurde. Vermutlich wurde sie ins Rechts der Isar gebracht, wo ich neulich mit Brigid das Untergeschoß eines Gebäudes digitalisiert, das fast so alt ist wie die Haidhauser Armen- und Krankenanstalt. Ein Teil der Kräfte, die auf dem Kellergewölbe lasten, werden von gelben (RAL 1023 - traffic yellow) Stahlträgern auf Grundmauern übertragen. Vor Ort konnten wir uns keinen Reim auf die Geschichte machen, doch nach Donara' seltsamen Traum bekommen Haidhauser Stahlträger zwischen Prinzregenten und Einsteinstraße eine andere Dimension...

Sonntag, 13. Juni 2010

12. JUNO





Gestern - 12. Juni 2010 - wollte ich auf vier Hochzeiten tanzen: Schwabinger Hofflohmarkt, am "Tag der Handarbeit" wohltätig sein; wie Bus 54 von der Münchner Freiheit zum Waldfriedhof radeln oder die bayerische Staatskanzlei "heimsuchen", die einen Tag vor dem 134igsten Todestag des unsterblichen Märchenkönigs (**13.  Iuno 1886) den UntertanInnen (BürgerInnen) Einblicke ins CSU-Machtzentrum mit Blick auf Residenz und Diana-Hofgarten gewährte. Bis auf einen halbherzigen Rundgang während des WM-Finales Griechenland - Südkorea, lösten sich alle Wunschvorstellungen im Nichts (Nirwana) auf. "Die gleiche Prozedur wie jedes Jahr", will der Butler in jeder Silvesternacht von der alleinstehenden 90jährigen Miss Sophie wissen - ich mach's kurz: Auch 2011 werden sich (so Gott will) die Einblicke in die bayerische Staatskanzlei, der Schwabinger Flohmarkt sowie der "Tag der Handarbeit" wiederholen, der gestern ohne meine Anwesenheit im "Meschugge54" standfand. Meschugge bedeutet in der jiddischen Sprache "verrückt" sein. Einer/einem Narrischen wird solange die Feiheit gewährt, bis die Herrschaften den Eulenspiegel nicht mehr ertragen können. Vor Einführung der Demokratie bestimmten die Edelleute das Schicksal, heutzutage geben Aufsichtsräte und Konzernchefs den Ton an, die weltweit absolute Narrenfreiheit haben. Dem "Joker" wurde in der Großen Arkana (Tarot) die Null (0) zugeordnet, die aus einer 1 eine 10, 100, 1000 Million usw. macht. Das T-Geheimnis (arkana) orientiert sich u. a. an der Kabbala und jenen 22 heiligen hebräischen Buchstaben, die das Wort Gottes bzw. das himmlische  Gehirnwaschprogramm offenbaren. Der "erste" historische Gesetzgeber ist/war der 6. König der ersten Dynastie von Babylonien, Hammurapis (** minus 1750) der den gleichnamigen Codex vor ca, 3760 Jahre in Stein meißeln ließ. 3760 vor der Geburt eines Messias, der nur von den Christenmenschen als solcher anerkannt wird, beginnt die Schöpfung der Welt nach jüdischer Zeitrechnung. Der Name Hammurabi fügt sich aus den akkadischen Begriffen hammu(m) und rabi'u(m) zusammen. Hammum bedeutet Familienoberhaupt, Familienvater, väterlicher Onkel oder Großvater, rabi'um heißt soviel wie Heiler. Demnach ist Hammurabi ein heilender (heiliger) Vater wie z. B. Josef Ratzinger aus Marktl bei Altötting, der Dalai Lama oder  Karim Aga Khan IV, der göttliche Gemahl der Gabriele Inaara Begum Aga Khan. Die Liste der  Entwicklungsprogramme der  Aga Khan Development Network ist ebenso fragwürdig wie die Rockefeller-Stiftung, die Caritas oder die Freie Wohlfahrtspflege. Mit der Not (Leid, Leidenschaft, Passion) anderer Lebewesen caritative Geschäfte zu machen,  garantiert bis zum Jüngsten Tag vor allem den Wohlstand der sogenannten (Wohl)täterInnen, die sich mit einer ehrenamtlichen Tätigkeit oder Spende einen Ehrenplatz im selbstgestrickten  Himmelreich (griechisch: pluto) zu reservieren. Lockvogel ist ein hungriger dunkelhäutiger Säugling mit großen traurigen Kulleraugen, der, falls er (oder die Säugling) nicht von Superstar Madonna adoptiert wird, demnächst eine kunterbunte Babydecke aus 4 x 4 selbstgestrickten/gehäkelten/genähten Quadraten (20 x 20 cm) bekommt.




  
Veranstalterin der Münchner Aktion "Wärme schenken zur WM" ist eine tapfere Schneiderin namens Schnittchen (Schneewittchen), die voller Begeisterung über den traum von quadraten in ihrem blogger berichtet:
Trotz schönstem Sonnenschein und Temperaturen um die 28 Grad sind zwischen 10 und 17 Uhr immer wieder fleißige Schneiderinnen, Strickliseln und Häkelsüchtige ins meschugge-54 Café gekommen, um Decken und Quadrate abzugeben, und für ein, zwei oder mehr Stunden zu helfen, schon eingeschickte Quadrate zusammenzusetzen. Deswegen kann so, wie es momentan aussieht, allein schnittchen am 11. Juli 32 Babydecken, das sind 512 Quadrate (!) auf den Weg nach Berlin zu Save the Children Deutschland schicken. Ich bin total begeistert und es hat mir gestern super viel Spaß gemacht!
Quelle: http://www.schnittchen-online.com/blog/
Dito Schneewittchen, deine Benefiz-Gala anlässlich der WM in Südafrika macht mir im Rückblick (Recycling) ebenfalls viel Spaß. Besonders lustvoll ist nach dem meschugge-click der virtuelle Einblick in eine Berliner Modewelt, die frischen Wind in die Münchner Schickeria-Welt bringen will. "Ach", grinste meine innere übergewichtige Sauhündin und klickte auf der M54-homepage auf das Zauberwort Fashing - und siehe da, die Meschugge-Karnevalistinnen könnten in bayerischer Mundart tatsächlich als windig (schwindsüchtig) bezeichnet werden. Mal ehrlich, sehen die Stylingpuppen nicht wie TBC-Patientinnen aus, die im Sanatorium "Meschugge" auf den Kehraus warten? Vor dem Mauerfall beschränkte sich der Karneval auf die "Dunkle Zeit" zwischen Allerheiligen (11. 11. 11 Uhr 11) und Aschermittwoch (Beginn der Fastenzeit), aber gegenwärtig ist das ganze Jahr über Narrhallazeit: HELAU. Hochburgen der deutschen Fastnachtkultur sind Mainz(el-männchen), wie's singt und lacht, Köln und Düsseldorf. Der Münchner Fasching beschränkt sich hingegen auf die Rundfunkbälle, die NATO-Gaudi im Bayerischen Hof sowie auf die androgyne Damenwelt vor der "Deutschen Eiche". Königin der Maskenzunft ist der Karneval in Venedig. Der Begriff "Carnevale di Venezia“ wurde erstmals 1094. Ausgehend von den italienischen Fürstenhöfen entwickelten sich seit dem Spätmittelalter immer prunkvollere und aufwändigere Formen des Karnevals. Zu Lebzeiten Casanovas im 18. Jahrhundert erreichte die Kostümierung ihre größte Pracht, zugleich uferten die Sitten immer mehr aus. Einen virtuellen Einblick in die damalige Commedia dell’arte gibt der Künstler Hans-Gerhard Blödorn, dessen venezianischer Augenschmaus vom touristischen Leichenschmaus ablenkt.
Der in Venezia geborene Lebemann Giacomo Casanova (Jakob Neuhaus) wurde durch seine Memoiren (Erinnerungen) zum Synonym für einen Frauenhelden. "Playboy" wird  man(n) nicht aufgrund seiner Manneskraft (Potenz), sondern weil man(n) das,  was sich frau von einem Liebhaber verspricht, nicht halten kann. Ursprünglich schlug der älteste Sohn der Schauspielerin Giovanna Farussi eine katholische Priesterlaufbahn ein, doch nachdem der angehende Gottesmann mit 16 Jahren betrunken von der Kanzel stürzte, endete die zölibatäre Karriere bevor sie begann. 1742 machte sich der 17jährige Casanova auf den Weg nach Konstantinopel, um - wer weiß das schon - die Nachfahren von Joseph Nasi zu beglücken. Bei seiner Rückkehr  nach Venedig wurde Jakob Neuhaus erstmals wegen Erbstreitigkeiten inhaftiert. Nach der Haftentlassung reiste der vorbestrafte Jüngling über Ancona (Loreto) nach Roma, wo er den venezianischen Papst Clemens Nr. 8 kennenlernte. Der befreite seinen Verehrer nach der Privataudienz von der Fastenpflicht, erlaubte ihm verbotene Bücher zu lesen und kürte den Beschittenen zum "Ritter des goldenen Sporns" (Malteser- bzw. Templerkreuz). Botanische Rittersporne aus der Familie der Hahnenfußgewächse sind zwar wunderschön anzusehen, aber ebenso tödlich wie ein Menschenleben. Den "Wert" eines Menschen bestimmen Reichtum und "Schönheit", die durch den aktuellsten Modetrend sichtbar wird. "Kleider machen Leute" heißt ein Sprichwort, das den Nagel auf den Kopf trifft, an dem des Kaisers neue Kleider hängen, der sich von zwei Betrügern für viel Geld neue Gewänder weben lässt, die wie die Zahlenwerte beim "Wallstreet- Monopoly" in Wahrheit gar nicht existieren. Die Menschen, denen er bei einer Pressekonferenz seine nackte Haut präsentiert, heucheln Begeisterung und lobpreisen die neuen kaiserlichen Kleider, die aus kleinen, unsichtbaren Quadraten zusammengesetzt sind. Am Ende fliegt der Schwindel auf, weil ein Kind, das noch nicht so meschugge wie die Erwachsenen ist, die Wahrheit ausspricht...

Mittwoch, 9. Juni 2010

DEMENTIA



Im SZ-Magazin 21/2010 entdeckte ich neulich unter der Überschrift Endstation Demenz ein Foto, das an den Haupteingang in mein freistaatliches Baupflegeheim erinnerte. Das Bild dokumentiert eine Bushaltestelle im Innenhof eines Münchner Seniorenstifts. An der Station  hält kein Bus. Trotzdem wartet Helene M. jeden Tag, denn sie ist dement.
Heilen kann man Demenz nicht – nur den Weg des geistigen Verfalls erleichtern. Zum Beispiel mit dieser Haltestelle. Milieugestaltung nennen Fachleute das: Weil bei den Erkrankten keine neuen Erinnerungen mehr stattfinden, versucht man, ihnen eine erlebte Realität zu ermöglichen – sei es durch Möbel aus den Dreißigerjahren, Musik von früher oder eben eine Bushaltestelle, die mal eine echte Bushaltestelle war und deshalb täuschend echt aussieht: das Schild mit dem "H", ein runder Mülleimer in Hüfthöhe und am Haltestellenmast ein detaillierter Fahrplan, der besagt, dass hier der 54er mit Endstation Lorettoplatz hält und der Nachtbus N42 zur Dülferstraße fährt.
http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/suche/0/10/Bushaltestelle/




Dass der MVV-Bus Nr. 54 vor dem  Waldfriedhof endet, ahnt Helene M. nicht mehr. Vermutlich hat sie auch die wunderliche Schwarze Madonna von Loreto vergessen, die an einer spirituellen Identitätsstörung leidet, denn es gibt viele schwarze Liebesgöttinnen wie z. B. Afro-Dite-Venus-Bavaria oder Osun. Die bekannteste bayerische Schwarze (Sanskrit: Kali)  zeigt sich nicht am Münchner Waldfriedhof, sondern in der Altöttinger Gnadenkapelle, die im Zentrum einer Keltenschanze errichtet wurde, gnädig: Maria hat geholfen. Vor etlichen Jahren ist mir dort eine ältere Frau in einem knallroten Regenmantel begegnet und klagte mir ihr Leid. Bevor ich mich verabschiedete gab ich ihr den einzigen Geldschein, den ich in meiner Börse hatte: 50 DM. "Schön blöd" könnte mensch  im Rückblick denken, doch es kam anders, da ich auf dem Weg zu meinem knallroten Cinquecento, der vor der Abwrackprämie den Geist aufgab, in einem Missionsladen einen afrikanischen "Rucksack" entdeckte, der in einem Antiqutätengeschäft gut das 20-fache gekostet hätte. 
Noch wundersamer wurde die geistreiche Geschichte, als ich auf der Rückfahrt einen Abstecher zum Friedhof (Mariae Heimsuchung) von Unterholzhausen machte. Vermutlich würde in das kleine Dorf bis heute nicht kennen, wenn mir die "Rote" die Grabstätte ihres Peinigers nicht beschrieben hätte. An dessen Namen kann ich mich nicht mehr entsinnen, dafür ist mir der Name, der auf ihrem Familiengrab stand, im Gedächtnis geblieben: Sabata. Die Eltern der "Roten von Eding" mussten wie viele Vertriebene nach dem verlorenen Endsieg aus dem Böhmischen nach Bayern flüchten. Nach der Geisterreise kehrte ich beim Anzinger Kirchenwirt ein, der mich einst als Vormund um eine beachtliche Erbschaft betrog. Dass mich der Hungergeist damit von einem Anathema erlöst hat, wurde mir erst klar, nachdem ich  aus einer weiblichen Ohnmacht erwachte, die im Märchen nicht Dementia (ohne Geist) sondern Dornröschenschlaf heißt. Seither warte ich nicht mehr auf den Linienbus 54 (6 x 9), sondern nehme das Schicksal selbst in die Hand und radle mit meinem Steppenwolf querfeldein zu den einzelnen MVV-Endstationen wie z. B. Tutzing, Petershausen, Herrsching usw., die sich für Autonome kreisförmig erschließen lassen.
Ausgangspunkt (Endhaltestelle) meiner persönlichen Weltreise, die mich zweimal über den Jordan führte, ist nicht die Münchner Freiheit sondern ein Dorf, im dem der MVV-Regionalbus 461 von Montag bis Freitag zwischen Obelfing und Poing verkehrt. Samstag, Sonntag und Feiertag warten die Anzheimer vergeblich auf den öffentlichen Nahverkehr. Vor der XX. Sommerolympiade brachte ein gelber Postbus PendlerInnen oder die gelegentlich in die Stadt fuhren zum Alten Botanischen Garten. Auf dem angrenzenden Kinderspielplatz befindet sich eine Gedenktafel an Heloise Krantz (**15. August 1943), deren tragisches Schicksal für die meisten MünchnerInnen im Dunkeln (Dementia) liegt. Vermutlich hätte von deren Existenz auch keine Ahnung wenn ich nicht mit Reisebegleiterin Donara, die meinen Geist u. a. mit wort und bild inspiriert, eines Abends an der Endstation Münchner Freiheit in den Bus 54 Richtung Lorettoplatz ein- und am Prinzregentenplatz wieder ausgestiegen wäre. Nach der zufälligen Begegnung ließ mir die ungelöste Geschichte (dass das Opfer ins Beuteschema ihres pädophilen Nachbarn Adolf Hitler passte, ist bis heute ein Tabu) solange keine Ruhe, bis ich einen Seelenstein (mobiler Geisterwohnort) in die Tasche packte und zwei Wochen vor meinem 48igsten  zum Waldfriedhof radelte, um die Krantz-Grabstätte zu suchen. Dass ein patriarchaler Seelenverkäufer dem eigenem Fleisch und Blut  nicht einmal die letzte Ruhe gönnt, ist nichts Außergewöhnliches, dass ein Geist solange umgeht, bis die Energie ihren Frieden findet, auch nicht. Im Fall "Heloise" war ich die Geisterbahn bzw. das Medium, die die Ersatz-Urne am Dreiflüsseeck der Nibelungenstadt Passau versenkte. 

Irgendwann zeigte ich Martha von Bethanien das Krantz-Denkmal. Einzelne "Bronzeziffern", die den Namen einer mir "unbekannten" jungen Frau buchstabieren, die an Maria Himmelfahrt 1943 (wie Geli Raubal) ihre unerträgliche Lebensreise beendete, wackelten wie Milchzähne, die Inschrift "Dr. Fritz Krantz", der zum 50igsten (1938) vom Völkische Beobachter in höchsten NSDAP-Tönen gelobt wurde, hielt hingegen bombenfest im Gestein. Als ich vor zwei Jahren bei der Bärlauchjagd "zufällig" vorbeiradelte, war das Wort "Heloise" auf dem Krantz-Monument nur noch ein Fragment.
Im Herbst 1943 reiste die Familie mit Tochter Marion nach Philadelphia (USA). Dr. Fritz Krantz kehrt bei Kriegsende nach München zurück, um die Kriegsschäden des Prinzregentenstadions zu beseitigen und die Wiedereröffnung vorzubereiten. (...) Zum 1. April 1957 verkauft er das Stadion an die Stadt München. Bei einem Aufenthalt in Philadelphia stirbt Fritz Krantz am 2. Mai 1959. Er wird nach München überführt und im Grab seiner Tochter Heloise im Waldfriedhof beigesetzt. (...) Die Nachkommen der Tochter Marion veräußerten die "Villa Krantz" an die Firma Argenta Internationale Anlagengesellschaft. 
Quelle: http://www.munchen.de/ba/03/ba_info/pdf/KinderspHaus.pdf
Der geschäftsführende Gesellschafter der ARGENTA, der bis dato in der Krantz-Villa residiert, ist Dr. Helmut Röschinger, der seine Geschäftsphilosophie nach einem Doppelklick offenbart. Dass der promovierte Jurist ein Amigo (spanisch: Freund) von Gebirgsjäger Agenda E. Rüdiger Rudi Stoiber ist, der u. a. im Aufsichtsrat der Nürnberger Lebensversicherung AG seinen Lebensabend vergoldet, steht nicht in der Argent(d)a-Vita.


Das Sternbild Argo (Argenta) Navis (Argo-Schiff) leuchtet seit der "Wiedergeburt" als Dreifaltigkeit vom Himmel: Achterdeck des Schiffs, Kiel des Schiffs und Segel des Schiffs. Auf der mythologischen Argo wurde das " Goldene Vlies" des fliegenden Widders Chrysomeles (griechisch: Gold + Honig) von Kolchis (Georgien) nach Hellas exportiert. Mit an Bord war Hekate-Tempelhüterin Medea, die als Serienmörderin in die patriarchale Sagenwelt einging. Vermutlich hätte mich Medeas legendäres Schicksal bis dato (11. Juni - Eröffnung der südafrikanischen Fußball-WM) nicht berührt, wenn ich in den Raunächten 1996/97 nicht der "Wilden Frau" (Autorin: Angelika Aliti) begegnet wäre, die mir anhand der weiblichen Überlebensstrategie im Patriarchat den "genetischen" Unterschied zwischen Vatertochter (Elektra) und Muttertochter (Medea) vor Augen geführt hat: Elektra manipulierte ihren Bruder solange, bis er den Tod des väterlichen Aga Memnon rächte und die spartanische (kommunistische) Gebärmutter Klytaimnestra tötete. Anders Medea, die sich in den Entführer verliebt und dessen Treulosigkeit bestraft, indem sie ihre Söhne bwz. seine Nachkommen tötet. Da ich eine elternlose Kuckucksmutter bin, und mein Liebesglück zeitweise mit einem Argonauten aus Volos teilte, identifiziere ich mich zwangsläufig mit der "Erinnerung" (Schicksal) einer Magierin und vermeintlichen Kindermörderin, deren unsterbliche Vita von zahlreichen Interpreten ausgeschlachtet wurde/wird. In allen theatralen Versionen ist Goldmacherin Medea (Heilerin/Medizinerin) eine Zauberfrau im gebärfähigen Menstruationszeitalter, die ihre Konkurrentin Glauke (griechisch: Eule) aus Eifersucht tötet. Bevor Argonaut Jason dem Goldenen Vlies die Unschuld raubte, zählte Medea (Stammmutter der Meder) zur weiblichen Priesternschaft im Tempel der Hekate (arabisch: 100). Voraussetzung um Unterweltspriesterin/schützerin zu werden, ist nicht ewige Jugend und weibliche Schönheit, sondern Vergänglichkeit. Das olympische Experiment, den Zugang zur irdischen Schatzkammer (Totenwelt) durch Persephones "Schlafgemach" (Grabkammer) zu erobern, endete wie die nordische Andvaranautenfahrt mit dem Untergang einer "göttlichen" Dynastie. Die erlebte nach der hellenischen Pleite in der "Ewigen Stadt" ihre römische Wiedergeburt unter einem anderen Firmennamen. Die Aufsichtsratposten wurden umbenannt. Zeus mutierte zu Jupiter und die eifersüchtige Hera ging nicht als Hierosolyma sondern als Juno in den Konkurrenzkampf. Unterweltsgöttin Hekate alias Hades verwandelte sich in Pluto (griechisch: Reichtum), nur ein einziger durfte seinen Geburtsnamen behalten: Sonnengott (Re/Ra/Rhea) Apollon, vermeintlicher Ahnherr über die Sibylle von Delphi, über die die Prophetin von Ephesus (Herakleia) einst sagte: Die Sibylle mit rasendem Munde, Ungedachtes, Ungesagtes und Ungesalbtes hinausrufend, dringt durch Jahrtausende mit der Stimme (griechisch: phoni), getrieben von thea...(griechisch: GöttIn)


Nekromantie (Totenbeschwörung/Reliquienkult) ist kein Kindertheater. Wer mit dem Jenseits Kontakt aufnimmt, sollte nichts zu verlieren haben (z. B. Königreich) und wie 'ne Hundertjährige mit einem Bein im Grab stehen. Der Zahlenwert 100 (Koph), an 19. Stelle des hebräischen Alphabets, welches mit 1 beginnt und mit 400 endet, bedeutet "Hinterkopf" (Rückseite des Gesichts/backside of the moon). In meinem Koph (100), den ich nur bei anderen zu sehen bekomme, (um den eigenen Hinterkopf betrachten zu können, benötige ich zwei Friseurspiegel), befindet sich das Kleinhirn (lateinisch: cerebellum), das  u. a. für mein (seelisches) Gleichgewicht und die Steuerung bzw. Koordination der Motorik verantwortlich ist. Bei fliegenden "Raubtieren" (Adler/Leopard) ist das cerebellum (Ceres + Baal) im Vergleich zum "übermenschlichen" Großhirn, stärker entwickelt. Zudem wird dem Kleinhirn neuerdings (!) eine Funktion beim unbewussten Lernen  zugeschrieben. Schwarzmalerin Herakleia ahnte schon vor ca. 2500 Jahren, dass Vielwisserei keine Vernunft lehrt: Tod ist was wir im Wachen sehen, was aber im Schlafe - Traum. Jüngste Forschungen (2005) lassen darauf schließen, dass das Kleinhirn am Spracherwerb und dem sozialen Lernen beteiligt ist.
Dass es HerrenmenschInnen im elektronischen Zeitalter  an sozialer Lernfähigkeit mangelt, beweist das "Sparpacket" der deutschen Bundesregierung. 60 Jahre nach Beginn des DM-Wirtschaftswunders fand am 27. 9. 2009 (Göttinnen-Kalender Nut(h) die 17. demokratische Wahl zum Bundestag statt, der zur Bildung einer schwarz-gelben Koalition (Biene Maja) führte. Dass in einem Drohnenstaat weder Milch (griechisch: gala wie Galaxie) noch Honig fließen, weiß jeder Imker, nur "Bienenkönigin" Angela Chrysomerkel nicht, der nach dem Coming-out von Vizekanzler Willi Westerwelle die goldenen Felle davon schwimmen.
Kein Wunder - Götterbotin Merkel ist das Parade-Beispiel einer "Vatertochter", die mit aller Macht eine gynozentrische Gesellschaftsstruktur verhindern will. Wäre "Elektra" Schauspielerin geworden, hätte die Wagner-Liebhaberin in der Rolle des Fräuleins Mathilde von Zahnd (Dürrenmatt/ "Die Physiker" ) ihr Lebenswerk vollenden können. Die politische Rolle des Aga Memnon spielt  Bilderberger Helmut Kohl, in dessen Dunstkreis Musterschülerin Angela, zum Leidwesen von Gemahlin  Hannelore, so richtig aufblühte. Der hebräische Buchstabe "MEM" (Zahlenwert 40) bedeutet Wasser und "NUN" (Zahlenwert 50) ist der Fisch. Bei Fisch + Wasser muss ich an das jiddische Ammenmärchen vom Fischer und seiner Frau denken. Die Geschichte der Ilsebill (Isebel) endet wieder am Anfang einer Erfolgsstory, da die lebenshungrige Fischerin am Ende wie der "liebe" Gott (Joschka) sein wollte. Der saß zu Beginn seiner Schöpfungsgeschichte in einer kleinen Hütte vor einem Schwarzweiß-Fernseher und träumte wie Milchmann Tevje aus Anatevka, eines Tages, ohne einen Finger krumm zu machen, stinkreich zu werden. Ohne Schulabschluss standen die hochdotierten Karrierechancen ziemlich schlecht, doch da sich der Fischer nicht scheute über Leichen zu gehen, ging sein Wunschtraum in Erfüllung. "Argos" wie arglos bedeutet im Altgriechischen je nach Betonung (Rhetorik) glänzend, weiß und schnell, aber auch nicht arbeitend, untätig, faul, träge, ungeschehen, unnütz oder brachliegend sein, wie jene Elektra-Biomaten, die ihr Kleinhirn nicht im Hinterkopf sondern im Handy spazieren tragen.