Sonntag, 30. Mai 2010

CARGO-CULT



Also meine überzeugten Singlefreundinnen halten mich ganz schön in Bewegung. An Pfingsten brachte Martha von Bethanien meine Meditationskugel (Gehirn) ins Rollen, am Wochende vor Fronleichnam regt Donara-Isaria (Inge Jahn) meine grauen Gehirnzellen (Sexual- bzw. Sakralchakra) mit ihrer Sex-and-the-City-Teil-2-Analyse in ihrem Blogger an. Vorneweg muss ich gestehen, dass ich die "Kultserie" nur vom Namen her kenne, aber es wird gemunkelt, dass sich die Ex-Nachbarstochter meiner angeheirateten Sippe, Queen Rania von Jordan (*31. August 1970), die Soap auf der Zunge zergehen lässt nach dem Motto: Während Carrie recht unverkrampft ihre große Liebe sucht, ist die brave Galeristin Charlotte versessen darauf, zu heiraten, die zynische Anwältin Miranda empfindet Männer eher als Nebensache und die selbstbewusste PR-Frau Samantha hat lieber Sex als Beziehungen. Und so gehören die unzähligen Dates, Affären und Beziehungen genauso zum Alltag der Vier, wie die morgendlichen Diskussionen darüber im Café.
Re-bell Bassarido, der 5 Tage nach Rania Faisal Yasin' geboren wurde, sieht die Welt, trotz vieler Gemeinsamkeiten, mit anderen Augen. Während die bildschöne P-Gastarbeitertochter Kuwait vom künftigen Citi-Bank-Lifestyle träumte, erhoffte sich Revolutionär Bassarido ein menschenwürdiges Leben im Freistaat Palästina. Der weibliche Wunschtraum ging in Erfüllung, der andere wurde in Schatt al-Arab zum Alptraum: Am 19. Juni 1961 rief das Emirat Kuwait im Namen der US-Petrol-Industrie seine Unabhängigkeit aus, um dem irakischen Goliath den zollfreien Zugang zum Persischen Golf zu blockieren. Da sich die arabischen Ölbarone nicht mehr die Hände schmutzig machen wollten, wurden palästinensische Arbeitskräfte nach dem Sechstagekrieg 1967 mit offenen Armen empfangen. Die Gastfreundschaft änderte sich nach dem Staatsstreich der sozialistischen Baath-Partei und dem Aufstieg Saddam Husseins, der nach kubanischem Vorbild mit den russischen Brüdern sympathisierte. Nach dem Untergang des iranischen Zarenreiches, das nach der Operation Ajax sein blaues US-Wunder erlebte, geriet das sozialistische Paradies zwischen Euphrat und Tigris in die Zwickmühle der US-Golfstaaten und Schiitenführer Chomeini, der den "Gottesstaat" auf den Irak ausdehnen wollte. Am 22. September 1980 begann der Erste Golfkrieg usw. 13 Jahre später heiratete Rania den "britischen" Märchenprinzen Abdullah II bin al-Hussein, der am väterlichen Sterbebett (wie Salomo) überraschend zum Nachfolger von Medienkönig Hussein I. gekürt wurde. Über Nacht war der "Engländer" zum Alleinherrscher einer Dynastie geworden, die nach einer 1000jähriger Alleinherrschaft von den US-Saudi' aus Mekka vertrieben wurde. Nach dem Zusammenbruch des Osmanischen Reiches bekamen die vertriebenen Haschimiten vom britischen Empire im Ostjordanland einen neuen "Sandkasten" zugeteilt, der nicht auf zwei (Jachin und Boas) sondern auf sieben Säulen der Weisheit thront:
Mit definitiven Versprechungen für eine spätere Selbstregierung hatte das britische Kabinett die Araber dazu gebracht für sie (gegen die Osmanen) zu kämpfen. Von Anfang an war klar, dass die Versprechungen im Falle eines Sieges nur Papier sein werden; wäre ich ein aufrichtiger Berater der Araber gewesen, dann hätte ich ihnen geraten nach Hause zu gehen und nicht ihr Leben für so etwas zu riskieren (...). Ich hatte die Absicht eine neue Nation zu schaffen, einen verloren gegangenen Einfluss wieder herzustellen, 20 Millionen Semiten (wörtlich: die Halbierten) die Grundlage dafür zu geben, auf der sie den Traumpalast ihres nationalen Denkens bauen können. Ein so hochgestecktes Ziel rief nach dem angeborenen Adel des Verstandes und brachte sie dazu, eine wichtige Rolle innerhalb der Ereignisse zu spielen; doch als wir gewannen, da warf man mir vor, dass die britischen Ölrechte in Mesopotamien angezweifelt werden und dass die französische Kolonialpolitik in der Levante ruiniert war...
Die Sieben Säulen der Weisheit - T. E. Lawrence - List-Taschenbuch S. 846/845

König Salomo ließ Hiram aus Tyrus kommen, den Sohn einer Witwe aus dem Stamm Naftali (Erdöl). Sein Vater war Tyrer, ein Bronzeschmied. Hiram war sehr begabt, ein Meister seines Fachs, und konnte alle möglichen Gegenstände aus Bronze herstellen. Er kam zu König Salomo und führte alle Arbeiten für ihn aus. Er formte die beiden Bronzesäulen, jede neun Meter hoch. Ihr Umfang betrug sechs Meter. Oben auf jede Säule setzte er ein in Bronze gegossenes Kapitell von zweieinhalb Meter Höhe. (...) Dann wurden die Säulen vor der Eingangshalle des Tempels aufgestellt. Die rechte wurde Jachin, "Er richtet auf", genannt und die linke Boas, "In ihm ist Stärke". Als dann die lilienförmigen Gebilde auf den Säulenköpfen ruhten, war die Arbeit an den Säulen vollendet...
http://www.bibel-online.net/bibel_5/11.1-koenige/7.html
Shushan (Susanna) heisst in der semitischen Sprache Lilie wie die vogelfreie Lilith, die sich mit dem Vogel Anzu und einer namenlosen Schlange im Huluppu-Baum einnistet, um den paradiesischen Lebensbaum davor zu schützen, von Inanna, die den mächtigen Sonnengott vor ihren Karren spannte, zu Kleinholz verarbeitet zu werden. Bäume sind gehören zu jenen Wesen, die Kohlendioxid ein und Sauerstoff ausatmen. Bei Säugetieren verhält es sich genau umgekehrt. Wenn das Gleichgewicht durch Abholzen (Raubbau) gestört wird, geht den Holzfällern irgendwann die saubere Luft aus. Vor dem Holocaust nahmen "Bergleute", wenn sie unter Tage gingen, um dort nach Kohle (Rohdiamanten) zu schürfen, einen Singvogel mit. Fiel der Gefiederte von der Stange, wusste man(n), dass der Sauerstoff (O) knapp wurde:
In der Morgendämmerung machte sich der Sonnengott Utu (O₂) auf seinen täglichen Weg um die Erde.  Inanna sprach ihn verzweifelt an: "Oh Utu, in den Tagen, als die Schicksale beschlossen wurden, als Überfluß das Land durchströmte, als der Himmelsgott die Himmel und der Luftgott die Erde davontrugen, als Ereschkigal das Große Unten als ihren Herrschaftsbereich erhielt, da ging der Gott der Weisheit, Vater Enki, hinab in die Unterwelt, und die Unterwelt stand auf gegen ihn und griff ihn an. In diesen Zeiten wurde ein Baum, ein einzelner Baum, ein Huluppu-Baum, an den Ufern des Euphrats eingepflanzt. Der Südwind zog an seinen Wurzeln und zerrte an seinen Zweigen, ich brachte ihn in meinen heiligen Garten. Ich hegte den Baum, derweil ich auf meinen glänzenden Thron und mein glänzendes Bett wartete. Dann schlug eine Schlange, die nicht vertrieben werden konnte, ihr Nest in den Wurzeln des Baumes auf, und der Vogel Anzu setzte seine Jungen in die Zweige des Baumes, und die dunkle Göttin Lilith baute ihr Haus in seinem Stamm. Ich weinte. Oh Utu, mein Bruder, die göttlichen Bewohner wollen meinen heiligen Baum nicht verlassen. Ich aber brauche ihn für meinen Thron und mein Bett. So hilf mir bitte dabei.“ Utu kam dem Wunsch seiner Schwester nach. Mit der bronzenen Axt, die mehr als sieben Talente wog, betrat er den heiligen Garten von Inanna. Die Schlange wollte den Baum dennoch nicht verlassen, also wurde sie von Utu erschlagen. Der Vogel Anzu flog mit seinen Jungen höher hinauf, bis er in den Bergen des Himmels ein neues Nest bauen konnte. Die Göttin Lilith zerstörte selbst ihren Sitz, floh danach in ein unbewohntes und unerschlossenes Gebiet. Utu lockerte nun die Wurzeln und fertigte mit der Bronzeaxt den glänzenden Thron und das glänzende Bett. Inanna war glücklich, hatte sie doch nun den ihr gebührenden Platz in der Götterwelt gefunden. Als Dank übergab sie ihrem Bruder, aus dem Material der Äste und Wurzeln, sinnslose Geschenke, die nach einer Weile auf dem Müll landen...
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Inanna_und_der_Huluppu-Baum


Da ich die Scheinwelt aus der Spiegelreflex-Perspektive betrachte, verwandelt sich das Zauberwort URUK in meinem Gehirn in Kuru, eine Prionenkrankheit, die im 20. Jahrhundert beim Stamm der Fore in Papua-Neuguinea und in geringerem Ausmaß bei einigen Nachbarstämmen auftrat. Kuru bedeutet "Muskelzittern". Die Krankheit, die auch Lachkrankheit genannt wird, äußert sich vor allem in Bewegungsstörungen und führt innerhalb von 6 bis 12 Monaten zum Tod. Nach jahrzehntelangen medizinischen, epidemiologischen und anthropologischen Forschungen westlicher Wissenschaftler (Missionare) etablierte sich die Hypothese, dass Kuru bei den Fore durch Endokannibalismus (Verzehr von Fleisch verstorbener Stammesgenossen) übertragen wurde. Da der Kannibalismus 1954 aus anderen, nichtmedizinischen Gründen verboten worden war, nahm die Häufigkeit der Erkrankungen ab, um gegen Ende des Jahrhunderts auf Null zu gehen.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Kuru_%28Krankheit%29

Ha ha - Volltreffer - kann ich da nur sagen, da vielen christlichen Endokannibalen das Lachen vergangen bzw. die Hostie im Hals stecken geblieben ist. Und da ich meine Lachkrämpfe über ein halbes Jahrhundert schadlos überlebt habe, stelle ich auch den Huluppu-Baum auf den Kopf, sodass mein Gehirn zum Erdmittelpunkt zeigt: uppuluh. "Meinten sie upolu?" "Warum nicht, schließlich lässt meine Recht(s)schreibung zu wünschen übrig", signalisierte meine Denkfabrik am letzten Hexensabbat im "Wonnemonat" Mai und macht einen ethnologischen Quantensprung nach Samoa: Der Name Upolu (1.118 km²; Hauptstadt Apia) erinnert an die erste Frau auf einer Insel, die 1722 vom Fliegenden Holländer Jakob Roggeveen entdeckt wurde. Ende des 19. Jahrhunderts lebte Schatzinsel-Autor Robert Louis Stevenson auf der pazifischen Vulkaninsel. 1927 rebellierten die Mau a Pule gegen die britisch-neuseeländische Fremdherrschaft.


Auf dem gemeinfreien Wikipedia-Foto stützt sich Rebellenführer Lauati auf einen "Zauberstab", der jener Rosshaarpeitsche ähnelt, die mir mein Schwiegervater im 4. Hochzeitsjahr schenkte. Die passt "ethnologisch" zu einem Fetisch aus Papua-Neuguinea, der an Ostara 2006 auf dem Wiener Naschmarkt-Flohmarkt auf meine Entdeckung wartete. Das Zepter besteht aus einem Krokodilsunterkiefer und Schwanzfedern eines sogenannten Paradiesvogels. Der ziert mit dem "unsichtbaren" Kreuz des Südens die Nationalflagge eines Eilandes, das zur Hälfte indonesisch (muslimisch) ist. Königin der christlichen "Abendlandhälfte" ist Queen Elizabeth II, die von den Cargo-Cult-Anhängern als Gottheit (Prinz-Philip-Bewegung) verehrt wird: Der Cargo-Kult hat seine Wurzeln in der Begegnung von Melanesiern und Europäern, die neuartige und "wunderbare" Waren (z. B. Kernwaffen, Feuerwasser oder Plastiktüten) in die jungfräuliche "Dritte Welt" brachten. Die göttliche Verehrung ist als Reaktion auf die radikalen Veränderungen durch Missionierung und Kolonialherrschaft zu betrachten.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Cargo-Cult

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