Samstag, 26. Juni 2010

FUSSBALL





DEUTSCHLAND - GHANA - kein Verlierer - yesss. Mit Inge Donara und Basarido für 6 Euro pro Nase (inklusive 1 Getränk) im Block "X" Public-Viewing gefeiert. Die Deutschland-Ratsch'n von Rossmann gab bei der manuellen Umdrehung gegen den Uhrzeigersinn den Geist auf, die "Voodoo-zela" überlebte ein Kampfspiel, das mich 40 Jahre nach Beginn meiner persönlichen Fußballkarriere nur noch äußerlich tangiert. 1966 bei der legendären WM in England "erkrankte" ich an Fußballfieber. Der Erreger hieß FCB-Sepp-Meier, der eine schöne Maid in unserem Dorf geheiratet und sich in Yan Tsing (Anzing) niedergelassen hatte. Die Agnes hatte wiederum eine Freundin deren Vater meiner fußballnarrischen Großmutter gelegentlich bei der Gartenarbeit (Grundstück ca. 6000 m²) half. So kam es, dass wir bei jedem bayerischen Heimspiel zu viert nach München brausten, um Beckenbauer, Meier, Müller, Schwarzenbeck usw. die Daumen zu drücken. Der Eintritt war umsonst, da uns die Torwartlegende bei jedem Spiel freien Eintritt gewährte. Die schönste Zeit erlebten wir im "Sechziger". Das erste Spiel im nagelneuen Olympiastadion war "BRD - Russland", das die "unsrigen" mit 4:1 gewonnen haben. Vom Eröffnungsspiel selbst habe ich wenig gesehen, da ich als angehende "Architektin" (im September 1972 begann ich mit meiner Ausbildung zur Bauzeichnerin, um später auf dem zweiten Bildungsweg Architektur zu studieren) das utopische Stadion anhimmelte. Damals stand ich in der Südkurve, später hatten wir in der "Nordkurve" unseren Stammplatz. Anlässlich des WM-Endspiels "Deutschland-Holland" (1974) saß Baba Anka auf der Ehrentribüne. Der Meier Sepp hatte der Haußmannin eine Freikarte geschenkt. Die Rechnung ging auf - Glücksbringerin Anka wurde Weltmeisterin.
Nach dem Hooligan-Finale des Europapokals der Landesmeister im Prinzenparkstadion beendete ich meine aktive "Zuschauerlaufbahn" und sah mir die Spiele fortan nur noch im Fernsehen an. Die Weltmeisterschaft 1990 erlebte ich ohne die Familie. Wenige Tage nach der euphorischen Siegesfeier auf der Leopoldstraße stieg ich in den Nachtzug München - Athen. Mein damaliger griechischer Herzensbrecher - Argonaut Jorgos - interessierte sich nicht für Fußball. Als mein "Verlobter" mir in seiner Heimat einen Maulkorb verpassen wollte, mutierte ich zur Schiedsrichterin und zeigte ihm nach einem groben Foul die Rote Karte. Ein Jahr später starb Baba Anka in einem Pflegeheim in der Grünwalder Straße an den Folgen eines Gehirnschlages, der sie nicht bei einem Fußballfinale. sondern am 17. Geburtstag ihrer Urenkelin ereilte. Am 7. Februar wurde sie mit dem SanKa ins Neuperlacher Krankenhaus gebracht, zwei Monate später, auf den Tag genau (7. April) beendete sie ein eigenmächtiges Frauenleben, das Zündstoff für einen Bestseller beinhaltet. Damals "glaubte" ich weder an "Geister" noch an die KK (Katholische Kirche) - zahle seit dem 21. Lebensjahr keine Kirchensteuer - heutzutage gehören "djinns" zum Alltag.

Lange Zeit war Fußball kein Thema, doch am 19. Todestag des Ahndl gewannen die "Roten" das Viertelfinale in der UEFA Champions Leage. Ich muss zugeben, dass ich nach dem 3:0 für Manchester nicht mehr an ein Wunder glaubte, doch dann schoss Ivica Olić (*14. 9. 1979) kurz vor der Halbzeitpause den Anschlusstreffer. In dem Augenblick ahnte ich, dass Baba Anka im Spiel war, die einen Tag nach ihrem Landsmann den deutschen Geburtstag (*15. 9. 1913) feiert (laut serbischer Geburtsurkunde kam sie am 10. September 1913 zur Welt). Noch spannender finde ich im Rückblick die Tatsache, dass der muslimische "Bauarbeiter" Franck Ribéry (*7. April 1883) beim Fußballwunder von Manchester seinen 27igsten Geburtstag feierte. Heute kommt es zum Klassiker gegen England; wir werden uns das "Endspiel" wieder im Münchner Olympia-Stadion ansehen. In einem Stadion habe ich den FCB oder die deutsche Nationalelf nie verlieren sehen. Bin gespannt ob sich das "Gesetz der Serie" fortsetzt.

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