Montag, 5. Juli 2010

YEMAYA

Bhuh - was für ein freier Tag. Statt den Spuren von 354 Day zum Starnberger See zu folgen, entschloss ich mich bei tropischen Temperaturen abwechselnd zu bloggern und zu bügeln. Bei der Gelegenheit nahm ich den "Gral" ins Visier, der am 11. Juli dem überglücklichen Titelgewinner überreicht wird. Für einen kurzen Moment keimte in mir die "Hoffnung", dass ein Wunder geschehen und eine afrikanische Mannschaft den Weg ins Finale schaffen würde. Was dann folgte lässt sich mit dem Worten "Drama" bzw. Fußball-Krimi schwer beschreiben. Zuerst der Abschied von Brasilien, die in der ersten Halbzeit gegen Arjen "Robbland " weltmeisterlich spielten. Wer soll die schlagen, fragte ich mich in der Halbzeitpause beim Staubsaugen. Als ich ins Traumzimmer zurückkehrte stand es 1:1 - Eigentor Brasilien. Danach war mir klar, wer die Sambakünstler besiegen konnte: nur sie selbst. In Folge bekam die fliegenden Holländer Aufwind und als dann einer der Rekordweltmeister die Nerven verlor und auf den gefoulten Bayernstürmer eintrat, half ich mental beim Oranje-Team in der Verteidiung aus. Nach dem Schlusspfiff verzichtete ich auf den Kommentar von Günther Netzer und radelte zum Einkaufen. Vor dem REWE am Bonner Platz kam mir der Doppelgänger von Robben lächelnd entgegen. Orange - portokali (griechisch: Orangen) - ob die Weltmeister werden? Danach zauberte ich mit Bassarido im Teamwork einen Spinat-Feta-Strudel und wartete auf den Anpfiff für das zweite Viertelfinalspiel. Im Vorfeld wurden die einzelnen Spieler aus Ghana vorgestellt. Ich weiß nicht wer's war, jedenfalls lächelte einer der Spieler mit verklärtem Gesichtsausdruck in die Kamera und offenbarte, dass Ghana mit Hilfe von Gott - äh - Jesus Weltmeister werden kann". "Lass Jesus aus dem Spiel", knurrte ich verärgert, da ich an seiner Stelle nicht den Messias sondern die Ahngeister gerufen hätte. Ehrlich gesagt war ich richtig stinkig, da ich nicht nachvollziehen kann, weshalb AfrikanerInnen nicht zu ihrem Ursprung zurückkehren. Stattdessen indentifizieren sie sich mit einem "Gott" in dessen Namen sie versklavt und ausgebeutet wurden/werden. Geht's noch?
Anguana' sind "Dämoninnen", die in der ladinischen (Südtiroler) Sagenwelt beheimatet sind. Wenn man(n) sie beleidigt (verschmutzt, in eine Kloake verwandelt, kränkt usw.) bringen sie ein lebenlang Unglück. Da die "Ganes" in der Nähe von Quellen und Bächen ihr "Unwesen" treiben, zählen sie zu den Nixen. Nychta ist die griechische "Nacht" bzw. ein Ort ohne Licht bzw. Lichtgestalten und Ghana ein afrikanisches Staatengebilde an der "Goldküste". Ob das 18karätige Gold für den Mailänder WM-Gral aus Ghana stammt, kann ich nicht sagen, ich weiß nur, dass europäische "Kolonialherren" bei dieser WM keine gute Figur machten. Es gibt keinen Zufall. Wer den Ahngeistern die Sicht versperrt und auf eine Erlösung durch Jesus Christ Superstar hofft, braucht sich nicht wundern, wenn das "Glück" nicht vom Himmel fällt.
Ein entscheidender Aspekt beim Fußballspiel ist die/der Mond. Wer physikalisch für die Gezeiten und die irdische Stabilität sorgt, sollte bei einem "Ballspiel" nicht vergessen werden. Die Gravitation des Mondes sorgt nicht nur für Ebbe und Flut in der Haushaltskasse, sondern hebt und senkt den Erdmantel, auf dem z. B. nach Gold gegraben oder Fußball gespielt wird. Wisseng'schaftlerInnen vermuten, dass der Mondball bei der Entstehung des Erdmagnetfeldes eine wichtige Rolle spielt wie jene Zauberkugel, die, sobald sie im gegnerischen Tor landet, dafür sorgt, dass sich im Münchner Olympiastadion die Balken biegen. Beim 3:0 gegen Argentinien geriet die Tribüne in Block "Z" derart in Schwingungen, dass ich mir trotz Euphorie Sorgen machte, ob die olympischen Tragwerksplaner die jubelnde Verkehrslast richtig interpretiert hatten.
Kurz vor dem Viertelfinalspiel Holland : Brasilien erinnerte mich Göttin Yemaya, die im Tarot "daughter of the moon" die Mondgöttin repräsentiert, an ihre Existenz. Bei den Yoruba wird die "Silberne" als Meeresgöttin (Maria) verehrt. Im Christentum mutierte Maya (Mutter des Buddhas) zu einer "Schwarzen Madonna" namens Virgen de Regla. Die 62 cm große Holzstatue soll der Legende nach im Besitz des Kirchenvaters Augustinus gewesen sein. Dessen missionar(r)ische Spuren führen nicht zum "Kap der Hoffnung" sondern nach Karthago, das von der phönizischen Königin Elissa (Melissa = hellenische Biene) gegründet wurde. In Phönizien (Syrien) treffen wir auf Meeresgöttin Atargatis (Derketo), die mit der globalen "Gezeitengöttin" Yemaya (Kalendern der Maya) identisch ist.
Water bleibt Wasser, egal ob es H2O, eau, nero oder aqua genannt wird. In der semitischen Sprache heißt Wasser "majim" bzw. ma wie Mama. Im hebräischen Alphabet symbolisiert der Buchstabe "mem" (Wasser), der an 13. Stelle (Tarot: 12 die Prüfung) steht, den Zahlenwert "40". Dass die deutsche "Elf" mit 4:0 gegen Argentinien ins Halbfinale stürmen wird, daran hatte ich vor dem Spiel nicht in meinem kühnsten Träumen gedacht. Bevor ich ins Stadion radelte, ließ ich das Orakel sprechen: 2 Münzen und - Gedankenstrich - Mond, der bei Margarete Petersen (Tarot) das Salz der Tränen in eine kostbare alchemistische Essenz verwandelt. Um die Gedankenwelt einer "Legende" spiegeln zu können, dem SZ-online im Vor(wort)spiel den Artikel "Der Kopf Gottes widmete, mischte ich die Crowley-Tarotkarten, die ich nicht für private Belange verwende, sondern wenn ich hinter die Fassade der "Weltherrschaft" blicken will. Neben der Wiederholung der zwei Scheiben (Münzen) - Kraft der Gegensätze - tauchte das As der Kelche (Quelle der Seele) mit dem Ziel auf, das Geheimnis des Lebens zu berühren: Die Karte zeigt einen wunderschönen Kelch (die Yoni-Schale) als Sinnbild der Liebe und Empfänglichkeit. Tja und schon gingen die Ahngeister auf Empfang und verwandelten Maradonna' Yoni-Schale in einen Jogi-Moon.

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